VW Touareg – Vom Gelände-Phaeton zum Topmodell der Marke
VW Touareg – Vom Gelände-Phaeton zum Topmodell der Marke. VWsetzt Zeichen, und das nicht nur für ein neues Auto, sondern gleich auch für einen ganzen Markt – jeder zweite Volkswagen Touareg der dritten Generation wird von einem Chinesen gekauft werden. Ende vergangener Woche bekamen Journalisten aus aller Welt in Peking den Neuen erstmals zu Gesicht und ein getarnter Prototyp hat inzwischen auf dem Landweg auf den Spuren Marco Polos Peking erreicht, rechtzeitig zum ersten Auftritt des Touareg vor den vielen hunderttausenden Besuchern der Auto-China auf dem Messegelände in Peking.
Dort trifft er auf ein Publikum, das mehr als jedes andere auf der Welt seine Liebe zum SUV entdeckt hat. In China gilt immer noch die Formel, nach der dort Autokäufer ihre Kaufentscheidungen bei Autos treffen: Größe plus Marke gleich Status. Vor fünf Jahren noch kam dabei eine möglichst lange Limousine heraus, heute ein SUV. Es liegt sicher nicht nur am Pekinger Stadtverkehr mit seiner Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 km/h, dass es bei dieser Neuvorstellung nicht an erster Stelle um Motorleistung, Fahrverhalten und Verbrauch geht.
So ändern sich die Zeiten: Als die erste Generation des Touareg auf den Markt kam, galt er für Eingeweihte als ein gute Chance, die Technik- und Luxus-Welt des Topmodells Phaeton für kleineres Geld im Touareg zu erwerben. Der Phaeton hat seine Rolle als Topmodell inzwischen ausgespielt. Es lebe das neue Topmodell. Und das ist erstmals in der Geschichte der Marke ein SUV. Die Marke Volkswagen bündelt ihren Führungsanspruch im Touareg.
Neue Zeiten, neue Worte aus der Phantasie der Marketing-Autoren: Das „Innovision Cockpit“ hat Premiere im Touareg, eine Verschmelzung des „Digital Cockpit“ mit Zwölf-Zoll-Display und des Infotainmentsystems „Discover Premium“ mit 15-Zoll-Display zu einer digitalen Bedien-, Informations-, Kommunikations- und Entertainment-Einheit, die nahezu ohne klassische Tasten und Schalter auskommt und auch die Assistenz-, Fahrdynamik- und Komfortsysteme steuert.
Der Touareg startet mit dem größten Spektrum an Assistenz-, Fahrdynamik- und Komfortsystemen, das jemals in einen Volkswagen integriert wurde. Unter anderem die Nachtsichtunterstützung „Nightvision“, der „Stau- und Baustellenassistent“, ein „Kreuzungsassistent“, eine aktive Allradlenkung, eine neue Wankstabilisierung mit elektromechanisch gesteuerten Stabilisatoren, die „IQ.Light – LED-Matrixscheinwerfer“ und ein direkt in die Windschutzscheibe projiziertes, großes Head-up-Display.
Die dritte Generation des Touareg wurde moderat breiter (plus 44 mm auf 1,98 m) länger (plus 77 mm auf 4,79 m) und flacher (um 7mm auf 1,70 m). Die neuen Dimensionen dynamisieren die Proportionen und vergrößern das Innenraumangebot. So führt das Plus an Außenlänge zu einem um 113 Liter auf 810 Liter größeren Kofferraum. Die Rücksitzbank lässt sich um 160 mm verschieben und in der Neigung bis zu 21 Grad verstellen. Die maximale Anhängelast liegt wieder bei 3500 kg. Trotz der größeren Länge und Breite wurde die in einer Mischbauweise aus Aluminium (48 Prozent) und Hightech-Stählen (52 Prozent) gefertigte Karosserie im Vergleich zum Vorgänger um 106 kg leichter.
Volkswagen wird den Touareg 2018 zuerst für China mit einem neuen Plug-in-Hybridantrieb von 367 PS/270 kW Systemleistung anbieten. Der Starttermin für Europa ist noch offen. Hier wird es zuerst zwei V6-Diesel mit 231 PS/170 kW und 286 PS/210 kW geben. Folgen werden ein V6-Benziner mit 340 PS/250 kW und ein V8-Turbodiesel mit 421 PS/310 kW.
Besonders prägend: die Frontpartie. Die gespannten Seitenflächen des Touareg sollen wie Segel im Rückenwind wirken. Betonte Radhäuser vorn und muskulös ausgeformte Schulterkanten hinten unterstreichen die Souveränität des Touareg auf jedem Terrain. Stilprägend sind außerdem die gegenläufigen Fenster- und Charakterlinien der Seiten. Die Dachlinie baut fließend auf der markanten Seitenlinie auf und schließt dynamisch mit der weit nach vorn geneigten C-Säule ab. Die breite Schulter über den Hinterrädern und das dadurch eingerückte Greenhouse formen ein Heck von großer Präsenz.
Der erste Touareg war ein fast halbherziger Versuch, das SUV-Konzept im so gänzlich anders strukturierten Wolfsburger Produktprogramm unterzubringen. Aus der Ausnahme wurde ein Konzept, jetzt eine Strategie. Heute besteht das SUV-Angebot der Marke Volkswagen aus dem T-Roc, dem Tiguan, dem Tiguan Allspace (Europa), dem neuen Atlas (USA) und Teramont (China) sowie dem Touareg als Topmodell der Volkswagen-SUV. Unterhalb des T-Roc wird Volkswagen das Programm mit dem kleinen T-Cross ausbauen.
sm/amp