Walter Mayer schiebt Karriere-Ende vor sich hin
Der achte Gesamtrang bei der „W4-Rallye“ Premiere im Waldviertel bringt den Altmeister aus Gießhübl
in einen emotionalen Zwist: Karriere-Ende – oder doch nicht?
Ein Jahr bereits aus dem Geschäft
Sieht man von seinem Kurzauftritt bei der Jänner Rallye (technischer Ausfall nach vier Kilometer) ab, war Walter Mayer ein Jahr in Rallye-Rente. Bei der erstmals in dieser Form ausgetragenen „W4-Rallye“ im Waldviertel gab der Niederösterreicher letzte Woche ein Comeback. Mit seinem Beifahrer Jürgen Heigl fuhr er mit seinem Peugeot 208 T16 R5 auf einen vielfach bestaunten achten Gesamtrang. Die große Frage danach: Was nun? . . .
In einem Jahr ist viel passiert
In seiner 12monatigen motorsportlichen Absenz hat sich viel getan bei Walter Mayer: In seinem Autohaus in Gießhübl kam mit Suzuki eine neue Automarke hinzu, er selbst unterzog sich – na sagen wir einmal – einem „großen Service“, und schlussendlich feierte sein Sohn Daniel (mittlerweile auch im Familienbetrieb tätig) ein sehr ansprechendes Rallye-Debüt mit dem Peugeot. Alles angerichtet also für die „Wachablöse“ im Hause Mayer. Wenn da nicht der große emotionale Zwist wäre.
Dem Rallyesport sehr verbunden
Walter Mayer: „Im Grunde bin ich mit dem Gedanken ins Waldviertel gefahren, dass das meine allerletzte Rallye ist. Dies war auch nach der Zieldurchfahrt noch so. Doch jetzt eine Woche später sind die Zweifel wieder da. Warum? Ganz einfach – weil ich eben mit dem Rallyesport sehr verbunden bin und auch der Werbewert nicht unerheblich ist. Ich habe mir in den letzten Tagen sehr viele Gedanken gemacht. Mit dem Fazit, dass ich mein endgültiges Karriere-Ende noch ein wenig von mir wegschieben möchte.“
Wie darf man das jetzt verstehen?
Walter Mayer: „Im Grunde ganz einfach. Ich habe die pro und kontra gegenübergestellt. Herausgekommen ist dabei, dass mir der Rallyesport immer noch sehr am Herzen liegt. Um zu erreichen, dass mir eine Rallye weiter Spaß macht, muss ich nur soweit kommen, dass ich meine eigenen Ansprüche anders definiere. Bedeutet, dass ich mit Sicherheit keine komplette Meisterschaft mehr bestreiten werde. Damit fallen schon einmal alle Zwänge weg. Und sollte mir eine Veranstaltung gefallen, werde ich daran teilnehmen. Denn heute bin ich soweit, dass ich mich auch über eine Top Ten-Platzierung – wie zuletzt im Waldviertel – freuen kann. Das ist wohl auch dem Alter geschuldet . . .“
Credits: Walter Mayer, Daniel Fessl