„Walter-Röhrl-Festspiele“ bei den Classic Days

„Walter-Röhrl-Festspiele“ bei den Classic Days. 29,4 Liter Hubraum aus vier Zylindern – das Biest aus Turin knattert wie einer der legendären Traktoren aus dem Hause Lanz Bulldog. Kleiner Unterschied: der Fiat S 76 aus dem Jahr 1911 bringt es auf mehr als 200 km/h Spitze. Auf dem Rundkurs von Schloss Dyck herrschen aber strenge Regeln was den Top-Speed der edlen Klassiker angeht. Also bleibt die Tachonadel bei 135 stehen. Dennoch brüllen der Fiat und der 16-zylindrige Auto-Union-Silberpfeil aus der Sammlung von Audi Tradition um die Wette.

Martialisch waren auch andere Klassiker auf den diesjährigen Classic Days. Wechselhaftes Wetter hielt die zahlreichen Besucher dennoch nicht davon ab, das alte Eisen auf dem Rundkurs oder dem Schönheitswettbewerb der „Jewels in the Park“ beizuwohnen. Neben den Traditionsabteilungen aller namhaften Hersteller zeigte die Autostadt die Welt des Volkswagen Konzerns.

Classic Days 2017

„In diesem Jahr konnten wir erneut den Stellenwert der Marke Volkswagen an der Massenmobilisierung der zurückliegenden 70 Jahre den rund 40.000 Zuschauern nahebringen. Auch unsere Walter-Röhrl-Festspiele zogen viele Besucher in ihren Bann. Bis heute genießen Walter Röhrl und Christian Geistdörfer Kultstatus in der Rallye-Szene“, zog Otto F. Wachs, Geschäftsführer der Autostadt Bilanz und verwies dabei auf die Sonderläufe auf dem legendären Rundkurs von Schloß Dyck.

Anlässlich seines 70. Geburtstages am siebten März pilotierte Walter Röhrl einen Audi quattro A2, jenen Renner auf dem er zusammen mit Co-Pilot Christian Geistdörfer Rallye-Weltmeister wurde, in bekannt-spektakulärer Manier über die Strecke. Am Stand der Autostadt drängten sich die Menschen, um sich bei den Autogrammstunden der beiden Heroen diverse Devotionalien signieren zu lassen. Das wechselhafte Wetter mit teils heftigen Regenschauern hielt keinen Fan ab. Röhrl ist eben bis heute eine Ikone des Motorsports.

Classic Days 2017

Er ist aber nicht der einzige Jubilar in diesem Jahr: Auch Otto F. Wachs feierte vor wenigen Wochen seinen 60. Geburtstag und wird Ende August seinen Chefsessel als Geschäftsführer der Autostadt einer jüngeren Führungsriege überlassen. Wachs hob die automobile Erlebniswelt am Mittellandkanal aus der Taufe und prägte ihre Geschicke über die zurückliegenden zwei Dekaden.

Classic Days 2017
Classic Days 2017

Bis heute zählt die Autostadt mehr als 33 Millionen Besucher. Neben den täglichen Herausforderungen der vielfältigen Aufgaben in Wolfsburg schlägt das Herz des gebürtigen Hamburgers vor allen Dingen für das alte Eisen. Ob Volkswagen Käfer mit 24,5 PS, Bentley 4,5 Litre oder ein reinrassiger Bolide wie der ehemalige Rallye-Porsche 911 von Walter Röhrls Einsatz auf der Rallye San Remo – Wachs ist hinter dem Volant jeder Preziose aus der Sammlung des Zeithauses routiniert.
Mit den vielfältigen Einsätzen der Oldies aus der Zeithaussammlung auf Klassik-Rallyes oder Events wie Schloss Dyck avancierte die Autostadt zu dem, wofür sie Ende der 1990er-Jahre geplant wurde: Markenbotschafterin und Kommunikationsplattform des Volkswagen Konzerns. Kunstausstellungen oder Bildungsprogramme gehören im Portfolio der Autostadt ebenso dazu, wie die Mobilität in ihrem vollen Umfang erlebbar zu machen. Auch wenn Wachs als Geschäftsführer geht und auf Schloß Dyck „Good Bye“ sagt, wird er aber der Oldtimer-Szene erhalten bleiben und privat weiterhin klassische Rallyes bestreiten.

In Wolfsburg verabschiedet er sich zudem mit einem Paukenschlag: Anlässlich des 70. Geburtstages von Walter Röhrl widmet die Autostadt dem „Rallyefahrer des Millenniums“ eine eigene Ausstellung im ZeitHaus. „Ein Leben im Rennsport – Die Rallye-Legende Walter Röhrl“ wird am 21. August ab 18:00 Uhr feierlich eröffnet. Auf der Hafenbühne folgt ab 19:30 Uhr eine Talkrunde mit Röhrl und seinem Beifahrer Christian Geistdörfer. Eckhard Schimpf, Journalist, Buchautor und jahrelang für Porsche selbst aktiver Rennfahrer wird den Abend moderieren, begleitet durch Rallye-Kultfilme von Helmut Deimel.

tw/amp