Arnd Franz, CEO von Mahle, sieht in Wasserstoff die Lösung, um schwere Nutzfahrzeuge, landwirtschaftliche und Baumaschinen schnell und effektiv klimaneutral zu machen.
Wasserstoff als Lösung für den Klimawandel?
Wasserstoff erweist sich als besonders vielversprechend für Lkw, insbesondere für Langstreckenfahrzeuge. Dabei geht es nicht nur um Umweltschutz und Wirtschaft, sondern auch um die Arbeitsplatzsicherheit. Michael Brecht, Vorsitzender des Betriebsrats von Daimler Trucks, betonte den Vorteil von Wasserstoffantrieben gegenüber batterieelektrischen Antrieben (BEVs). Sie bauen auf vorhandenen Strukturen auf und sorgen somit für mehr Stabilität im Arbeitsumfeld. Dies ist besonders relevant, da BEVs weder komplexe Verbrennungsmotoren noch Getriebe benötigen und damit Arbeitsplätze in diesen Bereichen bedrohen. Brecht kündigte an, dass die Gewerkschaft IG Metall der Allianz Wasserstoffmotor beitreten wird.
Energiegewinnung und dessen Nutzung
Kritiker der Wasserstofftechnologie verweisen oft auf die hohen Kosten und die Ineffizienz von grünem Wasserstoff, der durch Wind- oder Sonnenenergie gewonnen wird. Praktiker des KIT weisen jedoch darauf hin, dass die Produktion in Regionen wie Nordafrika oder Südamerika, wo Sonne und Wind reichlich vorhanden sind, die Kosten senken könnte. Nur vier Prozent des grünen, CO2-neutralen Wasserstoffs, der bis 2030 in Europa hergestellt oder importiert werden soll, würde der Transportsektor benötigen.
Laut Mahle-Chef Franz wird es in der Zukunft nicht mehr den „einen Antrieb für alle Transportaufgaben“ geben, wie es der Diesel bisher war. Stattdessen werden verschiedene Technologien, einschließlich Wasserstoffmotoren, zusammenarbeiten, um einen klimaneutralen Transportsektor zu ermöglichen. Diese Wasserstoffmotoren stehen bereits jetzt zur Verfügung und könnten in zwei Jahren in die Produktion gehen.
Große Herausforderungen sowohl technisch als auch politisch
Allerdings muss die Industrie neben technischen Herausforderungen auch politische Hürden überwinden. Selbst die geringen Mengen an Stickoxiden und CO2, die der Wasserstoffmotor nicht vermeiden kann, werden von der kalifornischen Umweltbehörde nicht toleriert. Doch Unternehmen wie Cummins, ein US-Motorenhersteller, sind zuversichtlich, dass sich dies ändern wird. Die US-Umweltschutzbehörde EPA erkennt den Wasserstoffmotor als „Null-Emissions-Antrieb“ an, genau wie die EU-Kommission.
Auch in Brüssel wird zunehmend anerkannt, dass Elektroantriebe nicht alle Transportbedürfnisse erfüllen können. Autobahnraststätten bräuchten den Stromverbrauch einer Kleinstadt, wenn dort 80 Lkw gleichzeitig laden müssten. Bosch, der weltweit größte Autozulieferer, sieht Wasserstoffmotoren als Win-Win-Lösung für Klimaschutz und Transformation.
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