Brennstoffzelle trifft Batterie: Mercedes GLC F-Cell
Wie Mercedes-Benz die Brennstoffzelle nach Vorne bringen will.
Informierten Lesern ist die Bezeichnung „F-Cell“ – die Mercedes Benz Abkürzung für „Fuel Cell“ durchaus ein Begriff. Schon 1994 hat Mercedes Benz ein Brennstoffzellenfahrzeug vorgestellt, den
Necar 1. Von der A-Klasse gab es 2003 bis 2007 eine Kleinserie und auch die B-Klasse existiert seit 2007 als „F-Cell“ Variante. Die Vorteile der Brennstoffzelle sind unbestritten: Die Autos unterscheiden sich gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen in Bezug auf Reichweite und Tankgeschwindigkeit nicht mehr. Zudem fahren sie leise und abgasfrei.
Der GLC F-Cell ist ein Pionier
Mit dem Vorserienfahrzeug GLC F-Cell kommt weltweit erstmalig eine Lithium-Ionen Batterie als zusätzliche Energiequelle zur Brennstoffzelle zum Einsatz. Dadurch bekommt man ein Reichweitenplus von 49 Kilometern. Die Batterie kann an einer Ladestation oder Zuhause mit dem eingebauten 7,2-kw-Lader aufladen. Sie ist ebenso wie der Elektromotor im Heck untergebracht. Anstelle der Kardanwelle sitzt einer der beiden Wasserstofftanks. Der Andere befindet sich unter der Rücksitzbank. Um die beiden Tanks mit Wasserstoff zu füllen, hat man in Österreich aber derzeit nur eine handvoll Möglichkeiten. In Wien, Tirol, Oberösterreich und der Steiermark.
Fahren, Sicherheit und Verfügbarkeit
Wie aber bei einem Elektrofahrzeug beschleunigt der F-Cell GLC wie ein Sportwagen und ist auch in Kurven nicht aus der Ruhe zu bringen. Der Geräuschpegel ist ebenso sehr niedrig. Nur Wind, Reifen und Radio sind zu vernehmen. Auch bei aktiver wie passiver Sicherheit bleiben keine Wünsche offen. Der Wagen bietet umfangreiche Assistenzsysteme und bei der passiven Sicherheit gelten vor allem für die Batterie und alle Bauteile, die Wasserstoff enthalten, besonders strenge Sicherheitsvorgaben.
Der GLC soll demnächst an ausgewählte Kunden geliefert werden. Die Produktion wird vereinfacht, da dieselben Lager und Maße wie bei den konventionellen Modellen verwendet werden können.
Volumina helfen, kosten zu reduzieren
Professor Christian Mohrdieck ist Geschäftsführer der „NuCellSys GmbH“ – ein 100-prozentigtes Tochterunternehmen der Daimler AG. Verantwortlich für die Entwicklung von Brennstoffzellen und Tanksystemen im Automobil Bereich. Er ist überzeugt, dass Daimler als Erfinder des Autos auch in Zukunft die Mobilität gestalten wird. Außerdem denkt er, dass die Relevanz für die Brennstoffzelle im Transportbereich Mitte der nächsten Dekade signifikant steigen wird. Zwar rechnet er mit keiner Explosion aber auch moderate Volumina helfen dabei, vor allem die Kosten zu reduzieren.