Wie deutsche Hersteller den Wettbewerb mit China aufnehmen

Die Automobilindustrie steht vor enormen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf hohe Arbeits- und Energiekosten. Beim diesjährigen Kongress der Fachzeitschrift „Automobil Produktion“ diskutierten führende Manager von Mercedes-Benz, Audi, Ford und Skoda über Lösungen zur Steigerung der Effizienz. Der Konsens – Digitalisierung ist der Schlüssel zur Zukunft.

Marken und ihre Strategien

Mercedes-Benz hat in seinem Werk in Rastatt einen neuen Maßstab gesetzt. Laut Michael Bauer, Leiter Produktion in Europa und Südafrika, hat noch nie eine Fertigung so schnell wieder begonnen. Die Umstellung auf die neue MMA-Plattform für den neuen CLA wurde erfolgreich durchgeführt. Mercedes plant, die Effizienz durch Digitalisierung bis 2025 um 20 Prozent zu steigern. Künstliche Intelligenz spielt hierbei eine zentrale Rolle, besonders in der Lackierung.

Audi verfolgt ähnliche Ziele. Gerd Walker, Vorstand Produktion und Logistik, will die Fabrikkosten in weniger als zehn Jahren halbieren und die Produktionsgeschwindigkeit verdoppeln. Dies soll durch die Reduzierung der Komplexität und verstärkte Digitalisierung erreicht werden. Künftige Modelle produziert Audi modular, wodurch die Zahl der Einzelteile und Arbeitsschritte sinkt. Im Audi-Motorenwerk in Györ, das auf Elektromotoren umgestellt wird, verringert sich die Komplexität weiter.

Ford hat sein Werk in Köln komplett auf Elektromobilität umgestellt. Rene Wolf, Leiter der Produktion von Ford Europa, betont, dass das Werk jetzt „lean and green“ ist. Das Komponentenwerk für Elektromotoren wurde verschlankt, um effizienter zu arbeiten. Ziel ist eine 95-prozentige Auslastung, um im Wettbewerb mit Importmodellen aus China bestehen zu können.

Auch BMW setzt verstärkt auf Digitalisierung und KI. Im Werk Leipzig können sowohl Elektro- als auch Verbrennermodelle auf derselben Linie produziert werden. Dadurch reagiert BMW flexibel auf Kundenbedürfnisse. Kameras inspizieren lackierte Oberflächen auf Schäden, und autonome Fahrzeuge transportieren fertige Autos zur Verladung.

Skoda sieht in Technologie den Schlüssel zur Bewältigung der Konkurrenz aus China. Andreas Dick, Vorstand Produktion, betont die Notwendigkeit, bei Elektrik und Elektronik aufzuholen und die Bürokratie abzubauen. In China ist die Belegschaft deutlich jünger und digital affiner, was die Produktionsprozesse beschleunigt.

Digitalisierung und Innovationen im Einsatz

Die deutschen Automobilhersteller setzen auf Digitalisierung und technologische Innovationen, um trotz hoher Kosten wettbewerbsfähig zu bleiben und die Produktionsprozesse zu optimieren. Diese Maßnahmen sind essenziell, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen und den Anschluss an internationale Wettbewerber zu halten.