WRC 2013: Ogier holt sich den vierten Sieg
Jari-Matti Latvala (Volkswagen) hatte bereits auf der ersten Prüfung Pech, verlor nach einem Reifenschaden gleich zwei Minuten auf die Spitze. Das bedeutete schon zu Beginn der Rallye Position zwölf. Ärgerlich, denn die Qualifikation hatte er am Vortag gewonnen. Doch der Finne ergab sich nicht in sein Schicksal. Eine Bestzeit nach der anderen brannte er in den italienischen Kies. Drei der ersten acht WP entschied Latvala souverän für sich, so dass er nach 147 WP-Kilometern bereits wieder auf Rang fünf rangierte.
WM-Favorit Sébastein Ogier preschte gleich am Anfang an die Spitze des Feldes und verwaltete am ersten Tag intelligent seine 45-Sekunden-Führung auf Citroens Mikko Hirvonen. Richtig Druck machte der Belgier Thierry Neuville (Ford). Er ging nach zwei WP-Siegen am Freitag und nur vier Sekunden Rückstand auf Hirvonen vom dritten Rang in den zweiten und entscheidenden Tag der Rallye.
Während des heutigen Vormittages entbrannte auf den staubigen Pisten Sardiniens ein knallharter Positionskampf um die Podiums-Plätze. Vorneweg hielt WM-Spitzenreiter Sébastien Ogier seine Konkurrenz weiterhin strategisch auf Distanz. Dahinter allerdings herrschte Spannung pur. Jari-Matti Latvala attackierte von Beginn an unentwegt, ging bis ans Limit seines Polo R WRC. Damit kamen die vor ihm fahrenden Dani Sordo (Citroen), Thierry Neuville (Ford) und Mikko Hirvonen (Citroen) massiv unter Druck. Hirvonen versuchte auf Gesamtposition zwei liegend das Tempo mitzugehen und musste dafür auf der neunten von 16 WP seinen Tribut entrichten. Der Finne rutschte nach einem Fahrfehler von der Piste und schied damit aus dem Positionskampf aus. Beide Citroen-Fahrer blieben unverletzt. Auch Dani Sordo im zweiten Citroen machte zu diesem Zeitpunkt Fehler und verlor wertvolle Sekunden.
Vier WP vor dem Ende roch es sogar nach einer kleinen Sensation: Jari-Matti Latvala lag nach seiner bedingungslosen Aufholjagd bereits auf Gesamtrang drei. Der zweite Platz hinter Volkswagen-Team-Kollege Sébastien Ogier schien greifbar nahe. Nur noch 36 Sekunden trennten ihn vom Zweitplatzierten Thierry Neuville (Ford). Aber es war Volkswagens Nummer Drei, Andreas Mikkelsen, der nun Dani Sordo (Citroen) jagte. Elf Sekunden trennten den jungen Norweger vom viertplatzierten Sordo, als er nach einem kleinen Fehler mit einem Schaden an der Aufhängung aufgeben musste.
Nach der nun bevorstehenden Sommerpause wird der WRC-Zirkus Anfang August in Finnland in seine achte Runde starten.