WRC 2013: VW im ersten Anlauf auch Marken-Weltmeister
Keine Chance mehr für Citroen: Volkswagen holte sich beim zwölften Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft mit dem Konstrukteurstitel den Hattrick. Nach dem Gewinn der Fahrer- und Beifahrerwertung in der WRC (World Rally Championship) debütierte das Team aus Wolfsburg als erster Hersteller überhaupt mit dem Triple in der Premierensaison.
Noch nie zuvor gelang es einem Team im ersten Jahr bei einer Rallye-WM die Konkurrenz derart in den Schatten zu stellen. „Ich bin schon seit 35 Jahren Rallye-Fan, verfolge jede Saison. Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Diese Perfektion von Volkswagen ist unglaublich“, beschreibt Carlos Curitiba seine Gedanken. Als Spanier führt er einen Teil dieses Erfolges auf Volkswagens Berater Carlos Sainz zurück. „El Matador“ holte in den 1990ern zwei Weltmeisterschaften in der WRC, gewann mit Volkswagen als Fahrer die Rallye Dakar. Bei der Entwicklung des neuen Polo R WRC war er mit seinen reichhaltigen Erfahrungen maßgeblich beteiligt.
Sowohl die Asphalt-Prüfungen als auch die Schotter-Abschnitte absolvierte das Auto ohne Probleme. Im kommenden Jahr wird der Polo R WRC das Maß der Dinge sein, an dem sich die Konkurrenz messen muss. Volkswagen strebt nach dem Sieg in der Hersteller-Wertung bei der Rallye Spanien nun die Titelverteidigung in der kommenden Saison an. Motorsport-Direktor Jost Capito konnte den großen Erfolg nach dem Zieleinlauf immer noch nicht glauben: „Nach den ersten Rallye-Erfolgen in Monaco und Schweden musste ich mich morgens immer noch kneifen, um zu realisieren dass die Siege alle wahr sind. Damit konnte im ersten Jahr keiner rechnen. Inzwischen sind die Erfolge fast zur Normalität geworden, wobei ein Sieg oder ein WM-Titel immer etwas außergewöhnliches bleiben werden.“
Stark präsentierte sich am Finaltag Volkswagens Nachwuchsfahrer Andreas Mikkelsen. Da er auf den Schotterprüfungen aufgrund der Startreihenfolge weiter hinten agierte, boten sich ihm optimale Bedingungen. Bis zum Schluss der Rallye war es einer der spannendsten Läufe des Jahres mit allein sechs Wertungsprüfungen (WP) am letzten Tag. Weltmeister Sébastien Ogier attackierte hart und pulverisierte seinen 17-Sekunden-Rückstand auf den bis dato vor ihm fahrenden WM-Zweiten Thierry Neuville in nur zwei gefahrenen WP. Erschwert werden die Schotter-Prüfungen durch eine enorme Staubentwicklung. „Teilweise wusste ich gar nicht wo ich war“, fasste Sébastien Ogier die Verhältnisse knapp zusammen. Ford, Citroën und Volkswagen trennten nach insgesamt rund 356 WP-Kilometern nur wenige Sekunden. Gewonnen hat Weltmeister Sébastien Ogier. Das Podium komplettierten Jari-Matti Latvala (VW) auf Rang Zwei, gefolgt von Thierry Neuville