WRC Argentinien
Kris Meeke (Citroën) siegte bei der WRC-Rallye Argentinien und verwies seinen Teamkollegen Mads Ostberg und Ford-Pilot Elfyn Evans auf die Plätze. Für Volkswagen mutierte der vierte WM-Lauf in Südamerika zur Pech-Rallye. Sébastien Ogier landete als bester Volkswagen-Pilot auf Rang 17.
Man nehme die besten Steaks der Welt, enthusiastische Rallye-Fans und mit "El Condor Copina" die wohl spektakulärste Wertungsprüfung (WP) der WRC und werfe das alles in einen Topf. Heraus kommt dabei die einzigartige Mischung, die den vierten WM-Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Argentinien zu etwas Besonderem macht. Schon am frühen Morgen sorgen Nebelschwaden für diffuse Sicht. Allerdings ist es kein Naturschauspiel, sondern vielmehr der Rauch von unzähligen Holzkohle Grills.
Auf engen, felsigen Serpentinen rasen die World Rallye Cars in wilden Drifts um die Kehren. Angefeuert durch den Jubel aus tausend Kehlen. Puristischer kann Motorsport nicht sein. Diese Eindrücke bestätigen auch die Rallye-Piloten im Servicepark in Carlos Paz. Für alle ist "El Condor" stets ein Highlight, das Jari-Matti Latvala im Polo R WRC in diesem Jahr leider verwehrt blieb. In aussichtsreicher Position liegend, wollte der Finne am Finaltag der Rallye von Platz drei aus an die Spitze stürmen. Doch ein Problem mit der Benzinversorgung beendete für ihn die Rallye vorzeitig. Geringfügig besser erging es Sébastien Ogier. Er fuhr mit seinem Beifahrer Julien Ingrassia zwar die legendäre „El Condor“, konnte aber nichts mehr ausrichten. Den Weltmeister hatten technische Probleme bereits am Freitag aus dem Rennen um die Spitze geworfen, wie auch Volkswagens Nummer drei Andreas Mikkelsen, der sein Auto auf der finalen WP abstellen musste.
Citroën-Pilot Kris Meeke indes war überglücklich. „Diesen Sieg widme ich Colin McRae, der mich am Anfang meiner Karriere unterstützt hat. Es ist wirklich sehr schade, dass er meinen ersten WRC-Erfolg nicht mehr erlebt hat. Irgendwie hat hier schon beim Shakedown alles gepasst“, so der Sieger.
Für Hyundai lief es erneut nicht ganz rund, wie Thierry Neuville bestätigte: „Es tut mir leid, dass ich das Team mit einem Fehler in der letzten Prüfung um wichtige WM-Punkte gebracht habe. Das hätte nicht passieren dürfen. Ich habe in einer Kurve, die eigentlich immer voll geht, das Heck verloren und meinem Auto ein Rad ausgerissen.“ Für Hyundais Nummer zwei Dani Sordo kamen zudem technische Probleme hinzu. „Leider haben uns eine defekte Servolenkung und ein Wasserschaden in der Motorelektronik viel Zeit gekostet. Die zwei WM-Punkte für Rang zwei auf der Powerstage sind ein schöner Bonus.“
Ein großer Erfolg war diese harte Rallye für Elfyn Evans im Ford. „Mit dem dritten Rang habe ich wirklich nicht gerechnet. Zugegeben, wir haben von Fehlern der Konkurrenz profitiert. Aber wir sind dieses Mal schneller gefahren als letztes Jahr, als wir die Sache ein wenig zu vorsichtig angegangen sind.“