WRC Rallye Croatia – Ogier gewinnt Zehntelsekundenkrimi

Mit hauchdünnem Vorsprung von sechs Zehntelsekunden gewinnt Sebastien Ogier die WRC Rallye Croatia vor Teamkollegen Elfyn Evans. Dritter wurde Hyundai-Pilot Thierry Neuville. Die Österreicher: Johannes Keferböck belegt Platz 21, Kevin Raith beendet sein WRC-Debüt als 27ster. Out: Hermann Neubauer und Niki Mayr-Melnhof.

Einen der engsten jemals erzielten Rallyesiege liefert Ogier, der mit nur 6 ZehntelsekundenVor Elfyn Evans diesen Zehntelsekundenkrimi der WRC Rallye Croatia gewinnt. Der Dritte Thierry Neuville im Hyundai lag auch nur 8,1 Sekunden hinter Sebastien Ogier.

Keferböck/Minor

Keferböck/Minor: Taktisch richtig

Das Duo Keferböck/Minor hatte am Schlusstag noch einige Probleme. Die selektive Bergauf-Bergab-Etappe machte Reifenprobleme. Keferböck: „Bei der Reifenwahl haben wir leider daneben gegriffen, die weichen Reifen begannen auf der Bergab-Passage zu schmieren.“ Die nächste SP war für den zweiten Durchgang als Powerstage geplant. Im ersten Durchlauf lief es gut. Neutralisiert wurde die zweite Fahrt der 25 km-SP (Keferböck diemal mit härteren Reifen) nach einem Unfall von Nicolay Gryazin.

Bei der Powerstage machte es für Johannes Keferböck wenig Sinn, die Punkteplatzierung in der WRC3 zu riskieren. Johannes: „Wir hätten vielleicht noch in die Top 20 gesamt gelangen können.

Auf der letzten Prüfung wollten wir aber nichts mehr riskieren, da hätten wir nur verlieren können.“ Denn Platz sieben in der WRC3 war quasi fest zementiert. in der Klasse RC2 belegten Keferböck/Minor Platz zehn.

WRC-Debütant Kevin Raith – Zweitbester Österreicher

Eine blitzsaubere Performance lieferte der steirische WM-Debütant Kevin Raith. Er beendetedie Rallye Croatia auf dem 27. Gesamtrang. Seine persönliche Mission – das Ziel in Zagreb zu erreichen – hat er bravourös erfüllt. Am Schlusstag hatten er und Copilot Gerald Winter noch eine Schrecksekunde zu überstehen. Auf der drittletzten SP rutschte Raith unmittelbar nach dem Start raus – Reifenschaden! Das Duo entschloss sich zum Reifenwechsel in der Prüfung. Das kostete zwar rund vier Minuten Zeit und einige Plätze in der Gesamtwertung. Aber die eigene Vorgabe „Zielankunft“ blieb am Leben.

WM-Debütant Kevin Raith

Die letzte Sonderprüfung absolvierte der 26-jährige Steirer ebenso souverän wie 95 Prozent seiner allerersten WM-Rallye. Erfreuliches Fazit nach 300 SP-Kilometern, und 1.270 Gesamtkilometern: Platz 27 in der Gesamtwertung. Platz 9 in der WRC3-Wertung und zweitbester Österreicher hinter Johannes Keferböck. Kevin Raiths Resümee: „Eein absolutes Erlebnis für mich. Dass ich in der letzten Prüfung auch noch die schnellste Österreicher-Zeit fahren konnte, hat mich besonders gefreut. Allgemein betrachtet, muss ich sagen, dass ich mir meinen Traum von der Zielankunft souveräner erfüllen konnte als ich mir das vorstellen konnte.“

ZM-Racing-Teamchef Max Zellhofer: „Dafür, dass das insgesamt erst die neunte Rallye und überhaupt der erste WM-Lauf von Kevin Raith war, hat er eine absolut sensationelle Leistung abgeliefert. Eine reife Leistung, zu der ich ihm nur ganz herzlich gratuliere.“

Pech für Hermann Neubauer

Schon am ersten Tag Hermann der Kroatien-Rallye musste Hermann Neubauer sein Auto vorzeitig abstellen. Nach einem Überschlag auf SP6 war eine Weiterfahrt nicht mehr möglich. Zuvor hatten der Lungauer und sein Co-Pilot Bernhard Ettel zumindest mit starken Zeiten aufgezeigt.

Auch Niki Mayr-Melnhof und Poldi Welsersheimb waren nicht vom Glück verfolgt. Nach einem äußerst gelungenen Tag das knappe Statement: „Das Auto ist auf der Verbindungsetappe stehengeblieben. Es gab schon vor der letzten SP ein Problem mit einem Zylinder – es dürfte sich wohl um einen Motorschaden handeln.“