X-Bow Battle/Grobnik/Rijeka
Spannender Ausgangslage vor dem sechsten und letzten Rennwochenende der X-Bow Battle Saison 2015: Die finalen Rennen mussten die Entscheidung im Titelkampf bringen, dementsprechend groß war die Nervosität bei den am Duell beteiligten Teams beziehungsweise Fahrern. Umso schöner, dass in allen Rennen absolut fair gefahren wurde und die Titelentscheidung ohne Rempler oder unfaire Aktionen über die Bühne ging.
1. Rennen
Die beste Ausgangslage im Meisterschaftskampf hatte sich Niki Leutwiler verschafft: Der Schweizer eroberte für den ersten Rennlauf am Freitagnachmittag die Pole-Position, 0,190 Sekunden vor seinem großen Rivalen Holger Baumgartner. Sergej Paulavets schnappte sich Platz drei, der Tscheche kommt immer besser in Fahrt und darf in der nächsten Saison durchaus als Titelanwärter gelten. Nach einem sauberen Start war relativ bald klar, dass sich auf den ersten beiden Plätzen nur im Falle eines Ausrutschers oder technischen Problems etwas ändern würde, zu gleichmäßig zogen die beiden Titelaspiranten bei besten äußeren Bedingungen ihre Runden. Hinter Leutwiler und Baumgartner wurde aber tapfer gekämpft, Uwe Schmidt fuhr auf den letzten Podestplatz, eine starke Leistung des Berliners. Vorjahresmeister Klaus Angerhofer kam als Vierter über die Ziellinie, während Sergej Paulavets seine Trainingsleistung als Fünfter nicht ganz umsetzen konnte. Saison-Pechvogel Laura Kraihamer krempelte nach Training und Qualifying das Set-Up ihres KTM X-BOW völlig um und kam damit plötzlich viel besser zurecht, eine starke Aufholjagd krönte sie mit Platz sechs.
2. Rennen
Die endgültige Entscheidung musste im zweiten Rennlauf fallen – und auch wenn sich Niki Leutwiler mit dem Sieg in eine gute Ausgangsposition gebracht hatte, war Holger Baumgartner nach wie vor alles zuzutrauen. Und der Steirer schaffte es tatsächlich, den Spieß umzudrehen, schnappte sich die Pole-Position und setzte sich im Rennen relativ bald von seinem Rivalen ab. Doch Niki Leutwiler wusste, dass er „nur“ den zweiten Platz nach Hause fahren musste, um trotz Punkte-Gleichstand den Meistertitel in der Tasche zu haben, hatte er doch im Laufe der Saison einen zweiten Platz mehr erobert. So kam, was kommen musste: Leutwiler fuhr ein abgebrühtes Rennen, brachte einen ungefährdeten zweiten Platz sicher nach Hause und sorgte so dafür, dass sich Holger Baumgartner über den tollen Sieg im letzten Saisonrennen nicht wirklich freuen konnte: „Ich habe es mit meinem Ausrutscher im zweiten Rennen am Slovakiaring verspielt“, war Baumgartner sichtlich zerknirscht: „Ein Sieg zum Abschluss ist schön, aber es ist halt schade, wenn man trotz gleich vieler Punkte den Titel doch nicht gewinnt. Jetzt müssen wir es eben nächstes Jahr schaffen, Gratulation an Niki!“ Der angesprochene Niki Leutwiler war – nach einer ausgiebigen Sekt-Dusche durch seine dreifach siegreiche CCS-Racing Mannschaft (die Truppe aus Cham gewann „SPRINT“, „MASTERS“ und „ENDURANCE“ Titel!) – dementsprechend euphorisch.
Abseits der Titel-Entscheidung gab es ein versöhnliches Saison-Ende für Laura Kraihamer, die mehrere spektakuläre Überholmanöver lancierte und am Ende über Rang drei jubeln durfte. Auf den Plätzen vier bis zehn klassierten sich Georg Silbermayr, Klaus Angerhofer, „BOB BAU“, Tomas Miniberger, Cedric Freiburghaus, Christian Loimayr und Petar Matic.
Rookies Challenge
Sie wurde in Kroatien erstmals als eigene Rennserie ausgetragen, quasi ein Probelauf für das nächste Jahr. Der große Triumphator hieß Sebastian Jakl, der Slowene ließ bei seinem „Heimrennen“ nichts anbrennen und gewann beide Läufe souverän. Die Einsteigerserie bot großartigen, spannenden Motorsport, im Kampf um Platz zwei und drei hatte einmal der Kolumbianer Felipe Rezk die Nase vorne, einmal war es Jörg Haghofer.
Endurance
Auch diese Titel-Entscheidung fiel im letzten Rennen des Jahres. Dem Team „Arianes Lieblinge“, bestehend aus Niki Leutwiler und Georg Silbermayr, genügte dabei ein sechster Platz, um sich mit 82 Punkten vor dem Team „Eat the Ball“ bestehend aus Laura Kraihamer und Uwe Schmidt den Titel zu holen, dem selbst der Sieg in Rijeka nichts mehr nützte. Gesamtrang drei ging an „Trencar Racing“, bestehend aus dem Trio „BOB BAU“, Holger Baumgartner und Steffen Faas.
X-Bow Battle Sprint Gesamtwertung
1. Niki Leutwiler (CH) 179 Punkte
2. Holger Baumgartner (AT) 179
3. Georg Silbermayr (AT) 140
4. Klaus Angerhofer (AT) 124
5. Artur Chwist (PL) 105
6. BOB BAU (AT) 91
7. Laura Kraihamer (AT) 88
8. Reini Kofler (AT) 75
9. Steffen Faas (DE) 72
10. Uwe Schmidt (DE) 70